Die „subjektive fotografie“ ist heute ein Stilbegriff für die freie und gestaltende Fotografie der 1950er und 60er Jahre und ein bedeutender Sammlungsschwerpunkt der Modernen Galerie in Saarbrücken. Sie abstrahiert, gilt als fotografisches Pendant zum Informel und beansprucht die Geltung als eigenständige Kunstform.
Ursprünglich war die „subjektive fotografie“ gar nicht als stilistischer Begriff gedacht, sondern war Titel einer international ausgelegten Ausstellung, die 1951 in Saarbrücken von Otto Steinert kuratiert wurde und in der er die Fäden zur Avantgarde-Fotografie der 1920er und 30er Jahre aufgriff: Sowohl Bauhaus-Positionen, als auch Dada, Surrealismus und Vertreter des französischen Humanismus waren vertreten.
Im Rahmen der Ausstellung Face-à-Face gibt Dr. Roland Augustin, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Saarlandmuseums und dortiger Leiter der Fotografischen Sammlung, einen Überblick über diesen spannenden Schwerpunkt der Modernen Galerie in Saarbrücken.
Abbildung:
Otto Steinert, Grand Palais 1, 1954
© Nachlass Otto Steinert, MUSEUM FOLKWANG Essen